Was dürfen Sicherheitsdienste
Wenn man in einem Wachdienst seinen Dienst verrichtet sind Sicherheitskräfte dazu berechtigt und verpflichtet, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten und Straftaten zu verhindern und zu verfolgen. Die genauen Befugnisse und Rechte hängen jedoch von der Art und dem Umfang vom jeweiligen Sicherheitsunternehmen ab, da es verschiedene Arten von Sicherheitskräften gibt. Im Allgemeinen darf der Wachschutz im Rahmen ihrer Tätigkeit Personenkontrollen durchführen, Platzverweise aussprechen, Waffen und gefährliche Gegenstände sicherstellen, bei Straftaten vorläufig festnehmen und den Betroffenen der Polizei übergeben, Notwehr und Nothilfe leisten sowie im Rahmen von Durchsuchungen und Festnahmen die Wohnung oder andere Räumlichkeiten betreten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass auch Sicherheitskräfte an bestimmte rechtliche Vorgaben gebunden sind und keine unangemessene Gewalt anwenden dürfen. Zudem sollten sie sich immer an die geltenden Gesetze und Vorschriften halten und die Grundrechte und Persönlichkeitsrechte der Bürgerinnen und Bürger respektieren.
Gerne gehe ich genauer auf die Befugnisse und Aufgaben von einer Security Firma ein:
. Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung: Sicherheitskräfte, wie zum Beispiel Polizei oder private Sicherheitsdienste, sind in erster Linie dafür zuständig, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Dazu gehört beispielsweise die Überwachung von öffentlichen Veranstaltungen, die Verkehrsregelung, die Verhinderung von Straftaten und die Verfolgung von Straftätern.
. Vorbeugung und Verfolgung von Straftaten: Sicherheitskräfte haben das Recht und die Pflicht, Straftaten zu verhindern und zu verfolgen. Sie können Personenkontrollen durchführen, Platzverweise aussprechen und Waffen und gefährliche Gegenstände sicherstellen. Im Falle einer Straftat können sie den Täter vorläufig festnehmen und der Polizei übergeben.
. Schutz von Personen und Eigentum: Sicherheitskräfte sind auch dazu berechtigt, Personen und Eigentum zu schützen. Dies kann beispielsweise im Rahmen von Veranstaltungen oder bei der Bewachung von Gebäuden der Fall sein.
. Durchsetzung von Gesetzen und Vorschriften: Sicherheitskräfte sind dazu verpflichtet, Gesetze und Vorschriften durchzusetzen. Dies kann beispielsweise bei der Verhinderung von Ordnungswidrigkeiten oder der Überwachung von Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen der Fall sein. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Sicherheitskräfte sich immer an die geltenden Gesetze und Vorschriften halten müssen. Sie dürfen keine unangemessene Gewalt anwenden und sollten die Grundrechte und Persönlichkeitsrechte des einzelnen achten.
Grundsätzlich darf ein Sicherheitsdienst das abgeleitete Hausrecht des Eigentümers oder seines Stellvertreters ausführen. Ein privater Sicherheitsdienst darf im Namen des Auftraggebers das Hausrecht gegenüber Dritten durchsetzen. Darauf basierend dürfen Sie Hausverbote aussprechen.
Rechtliche Grundlagen:
§ 32 Notwehr StGB
§ 859 Abs.2 BGB Selbsthilfe des Besitzers
§ 127 Abs. 1 Satz 1 StPO Vorläufige Festnahme
§ 123 StGB Anzeige wegen Hausfriedensbruch
Sicherheitsdienste können sich auf die Selbsthilfe berufen und Personen, die das Hausrecht verletzen, gemäß § 123 des StGB wegen Hausfriedensbruchs anzeigen. Vorläufige Festnahme Gemäß § 127 Abs. 1 Satz 1 StPO: Sicherheitsdienste dürfen Täter/innen festhalten, bis die Polizei eintrifft. Auch wenn es in der allgemeinen Bevölkerung angenommen wird: Die Mitarbeitenden eines privaten Sicherheitsdienstes haben keine hoheitlichen Rechte wie zum Beispiel die Polizei. Zum besseren Verständnis möchte ich Ihnen die Thematik anhand von zwei Fallbeispielen nahelegen:
Interventionsfahrer Fallbeispiel 1: Sollte ein Alarm in der Zentrale eingehen, dürfen Sicherheitsdienstmitarbeiter*innen Interventionsfahrten zum Objekt tätigen. Bei Schlüsselberechtigung betreten wir das Objekt und suchen nach dem Auslöser des Alarms. Handelt es sich um einen Fehlalarm, was bei verschmutzten Bewegungsmeldern häufiger der Fall ist, stellen wir die Alarmanlage zurück. Anschließend wird die Anlage wieder scharf gestellt und das Gebäude wird verschlossen. Zu allerletzt informieren Tanta Security Mitarbeiter*innen den Kunden oder hinterlassen ihm eine Mitteilung.
Sollten wir keine Schlüsselberechtigung haben, führen wir eine Außenkontrolle durch und warten auf eine schlüsselberechtigte Person, mit der wir dann gemeinsam das Objekt betreten. Sollten die Sicherheitsmitarbeiter*innen bei der Außenkontrolle feststellen, dass es sich um einen Einbruch handelt, wird aus Eigensicherungsgründen umgehend die Polizei kontaktiert, das Objekt abgesichert und das Objekt im Anschluss betreten. Der Sicherheitsmitarbeiter darf, sofern er einen Beschuldigten im Zusammenhang mit einem Einbruch auf frischer Tat aufgreift, diesen festhalten und ihn der Polizei übergeben. (Vorläufige Festnahme § 127 Abs.1Satz 1 StPO) Möchte sich ein Beschuldigter der Festnahme entziehen, hat der Sicherheitsmitarbeiter das Recht, den Beschuldigten mit speziellen Grifftechniken an der Flucht zu hindern. Das Security Personal darf „verhältnismäßigen“ Zwang anwenden. Verhältnismäßig bedeutet zum Beispiel, dass er den auf dem Boden fixierten Beschuldigten nicht malträtieren darf, da in diesem Fall keine unmittelbare Gefahr für andere Unbeteiligte und / oder Gegenstände zu erwarten ist.
Kaufhausdetektiv Fallbeispiel 2: Ein Beschuldigter wird in einem Kaufhaus von einer Verkäuferin des Hauses beobachtet, wie er eine mitgebrachte Tasche mit Waren befüllt. Der Beschuldigte verhält sich laut Verkäuferin sehr auffällig. Kurze Zeit später möchte der Beschuldigte mit der prallgefüllten Tasche das Kaufhaus verlassen. Ein zuvor informierter Kaufhausdetektiv möchte den Beschuldigten am Diebstahl hindern und die gestohlenen Gegenstände zurückholen. Der Detektiv möchte den Diebstahl vereiteln und verhindern, dass der Beschuldigte das Kaufhaus verlässt. (Gemäß § 859 Abs.2 BGB ist er dazu befähigt.) Es kommt zu einer Rangelei. Der Beschuldigte möchte sich auf keinen Fall festnehmen lassen und lässt auch nicht von der gestohlenen Ware ab. Der Kaufhausdetektiv hält den Beschuldigten mit einer Hand fest (§ 127 Abs.1 Satz 1 StPO Vorläufige Festnahme) und mit der anderen die Tasche. Der Beschuldigte bittet Passanten um Hilfe. Ein unbeteiligter Passant ohne Hintergrundwissen mischt sich ein und ergreift die Partei des Beschuldigten. Er stellt die Vorgehensweise des Detektivs in Frage und fordert den Detektiv auf, den Beschuldigten loszulassen. Der Beschuldigte ergreift die Gelegenheit, schlüpft aus seiner Jacke und läuft weg. Dem Detektiv gelingt es noch, ihm die Tasche aus der Hand zu reißen (§ 859 Selbsthilfe des Besitzers Abs. 2). Der Kaufhausdetektiv verfolgt den Dieb und nachdem er merkt, dass er den Beschuldigten nicht einholen kann, kehrt er zum Kaufhaus zurück.
Ferner dürfen Sicherheitsmitarbeiter*innen Streifendienste im Auftrag von Gemeinden oder mit Gemeinden zusammen tätigen. Sie dürfen bei Demonstrationen die Polizei unterstützten.
Hilfsweise können wir Sie umfassend und kostenlos beraten im Bereich des Objektschutzes.